MAN 5to 4x4x4 (gebaut Ende 2000)

Trial Wettbewerb
Nein, die 4x4x4 sind kein Schreibfehler! Ein Allradfahrzeug würde man als 4x4 bezeichnen, die dritte 4 steht für vier gelenkte Räder. Das Modell hat nämlich zwei Lenkservos: einen für die Vorderachse und einen für die Hinterachse.

Zur Entstehungsgeschichte des Modells: Nachdem Anfang 2000 die Idee des Table Top Truck Trials (kurz TTTT) entstanden ist, baute ich mir einen MAN 5to mit einfachem Hinterradantrieb. Das Fahren damit machte einen Heidenspass, aber das Wort "Allradantrieb" hing in der Luft. Nach vielen Grübeleien, Zeichnungen und Skizzen war ich der festen Überzeugung, dass ein Allradantrieb nur mit Kreuzgelenken in den Radlager zu realisieren sei. Damit war die Sache erledigt, denn ich war genauso der Überzeugung, dass nicht möglich sei, diese Gelenke mit den Mitteln eines Hobbybastlers zu bauen.

Falsch, kann man im nachhinein nur sagen! Irgendwann führten die Grübeleien doch zum Erfolg, und die Idee, wie man ein Kreuzgelenk bauen kann, war da!! Wie man das macht, wird später in einem anderen Kapitel noch beschrieben, hier ist nicht der Platz dazu.

Der Rest des Ganzen ist eigentlich eine reine Fleißarbeit gewesen. Es mussten die Gelenke gebaut werden, die Achsen, Rahme, Antriebsstrang usw. Und obwohl das Modell ein Prototyp war, hat es sich später im Gelände bewährt.

Nicht ganz ohne Stolz kann ich jetzt behaupten, der erste Modellbauer gewesen zu sein, dem es gelungen ist,  einen 1:87 Truck mit angetriebenen Lenkachsen zu bauen.  
Baujahr: 2001
Funktionen:
-Allradantrieb
-unabhängige Lenkung für Vorder- und Hinterachse
-Scheinwerfer und Rücklichter


Das Rückgrat des Allradantriebes sind die Kreuzgelenke in den Radlagern. Zwar gibt es andere technische Lösungen mit Federn, Ösen usw. Aber alle zuverlässigen Fahrzeuge, die ich kenne, haben Kreuzgelenke.

Die Hinterachse war noch die leichtere Aufgabe, da sie fest mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist. Bei der Vorderachse lagen die Dinge komplizierter: sie wurde beweglich pendelnd auf der Antriebswelle gelagert.

Die etwas kompliziertere Vorderachse. Gut zu erkennen ist das Radlager. Die Felge mit dem Reifen wird über eine Schraube mit der im Kugellager laufenden Welle verbunden. Der Außenring des Kugellagers dagegen ist mit dem Fahzeugrahmen verbunden.

Ein kleiner Grössenvergleich: das sind Teile für Kreuzgelenke und Radlager.

Der Fahrzeugrahmen ist wie gewohnt aus Messingprofilen enstanden. Durch die zwei Lenkservos können die Räder während der Fahrt tatsächlich wie gezeigt einschlagen. Das ergibt ein sehr ungewohntes Fahrbild.

Impressionen aus dem Fahrbetrieb, hier während eines Trialwettbewerbs. Diese Wettbewerbe sind eine aufregende Sache: jeder hat seinen Spass, und keiner interessiert sich für das Endergebnis!

Davon können die "großen" nur Träumen: kleine Unglücke werden schnell und unkompliziert behoben. Aber das Bild gibt auch einen kleinen Grössenvergleich.

Dies ist die Mikromodellbauseite von Harry Jacobsen

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