Die Kleinsten zu Gast bei den Größten. Oder: Mikromodellbauer im Miniatur Wunderland Hamburg

 
Dies ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt des Ganzen: das Finanzamt im Miniatur Wunderland.

Der 1. Oktober 2005 war für ein paar Mikromodellbauer ein aufregender Tag. Der Fernsehsender Kabel 1 plante den Dreh einer zweiten Folge über Mikromodellbau und hatte schon einen Tag bei Andreas und Markus gedreht. Der zweite Drehtag fand an diesem 1.Oktober in  Hamburg im Miniatur Wunderland statt. Für die, die es noch nicht wissen: das Miniatur Wunderland ist die größte Modelleisenbahn der Welt (hier ist der Link dorthin). Die Aufgabe für uns Mikromodellbauer war dabei, mit unseren Fahrzeugen kameragerecht durch die Miniaturwelt zu fahren. Dabei kamen Straßenfahrzeuge, Schiffe und U-Boote zum Einsatz. Die Dreharbeiten dauerten bis 3 Uhr früh, aber es war ein fantastisches Erlebnis, die Modelle in dieser Umgebung zu bewegen. Nun sind wir gespannt auf das Ergebnis, das voraussichtlich am 10. November 2005 ausgestrahlt wird als ein Beitrag in der Sendung "Kabel 1 das Magazin". Werden wir als Genies oder als Spinner rüberkommen???

Herzlichen Dank an das Miniatur Wunderland für die Unterstützung!! Die Anlage ist nicht für Gastfahrer vorgesehen, aber es wurde eine Ausnahme gemacht.

Nachtrag:
Inzwischen ist der Beitrag gesendet worden, und ich habe ihn mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Einerseits ist es wirklich ein schön anzusehender Bericht, aber andererseits ist er auch sehr an der Oberfläche geblieben. Leider fehlten einige schöne Szenen, mit denen wir und viel Mühe gegeben hatten, oder sie fielen sehr kurz aus. So sind die Qualitäten dieses 8-Minuten Beitrages eher in der Unterhaltung zu sehen, Informationen gab es weniger. Aber ich denke, so war es auch  beabsichtigt.

 
Markus und Andreas (Spitznamen Mac und Gyver) mussten per Zug aus Süddeutschland anreisen und legten den Weg vom Bahnhof zur Speicherstadt zu Fuß zurück. Per Handy schickten sie uns obiges Bild von ihrer Anreise und fragten, wo sie denn jetzt weitergehen müssten. Wir empfahlen ihnen, auf Ebbe zu warten....

 
Die folgende Bilderserie zeigt, wie Thorsten (mit Bully) und Harry (mit Kuhwerder 18) die große Contship Pazific an die Kaje manövrieren. Kuhwerder war als Bugschlepper angespannt, wie man hier sieht.

 
Kuhwerder liegt jetzt für uns nicht sichtbar längsseits am Frachter mit Fahrtrichtung in dessen Heck (der Pfeil zeigt auf die Mastspitze und zwei der drei Topplichter). Mit langsamer Fahrt kann der Frachter jetzt rückwärts bewegt werden. Dabei dreht das Heck allerdings weg, und deshalb muss Bully hier gegenhalten.


Es wird eng, denn die neuen Pontons sind im Weg. Aber Bully drückt jetzt mit Vollgas, und so gleiten wir mühe- und berührungslos am Ponton vorbei.


Ein kleines Stück müssen wir noch, denn meine Harle Gatt liegt am Kai und damit im Weg. Bully muss jetzt am Bug drücken.

 
Kuhwerder ist rückwärts aus der Parklücke herausgefahren und dreht jetzt mit Hilfe des Bugstrahlers auf der Stelle. Währenddessen gibt Bully noch einen kleinen Schubs mit dem Hintern.


Fast fertig, aber Harle Gatt muss den Liegeplatz verlassen. Erst dann kann Contship Pazific ganz an die Kaje gedrückt werden.


Dirk hatte auch sein Delta im Gepäck, ein statisch tauchendes U-Boot mit Tauchtanks. Wie gebannt saß er vor der dicken Plexiglasscheibe und bewegte sein U-Boot durch die skandinavischen MiWuLa-Gewässer. Und wir saßen gebannt neben ihm.


Dieser kleine rote Zwerg ist ein Feuerwehr-Smart. Mit funktionsfähigen Scheinwerfern und Blaulicht. Eigentlich nichts besonderes. Ach ja, ich vergaß zu sagen: es ist ein ferngesteuertes Modell. Andreas und Markus (oder: Mac und Gyver) haben sich hier ausgetobt. Glückwunsch.


Mit der Hand als Vergleich zeigt sich, dass der 1:87 Radlader ein schönes kleines Modell ist. Natürlich voll funktionsfähig und mit Allradantrieb. Interessant ist aber auch das vierrädrige grüne Ding in der Schaufel. Ein VW-Bus, Spur N, ferngesteuert mit sehr guten Fahreigenschaften!!! Hmmm, hatte ich schon Andreas und Markus erwähnt??

 
Thorsten ist mit seinem Ponton bei Kanalbauarbeiten. Mit den ferngesteuert absenkbaren Pfählen (Pfeil) hat er das Modell verankert.


Misstrauisch beäugt von den kleinen Haien düst hier ein gelbes Etwas durch das Wasser: das U-Boot von Thorsten.


Wer hätte das gedacht, Mikromodellbauer können auch tanzen! Vielleicht nicht immer auf den eigenen Füßen, aber ein kleines U-Boot-Ballett überzeugte durch Können und Leichtigkeit.


Thorstens Lanz Bulldog ist ein fantastisches Modell, aber Thorsten am frühen Morgen nicht mehr Herr seiner Sinne. Anders ist es nicht zu erklären, dass er auf Knuffingens Hauptverkehrsstraße die Abbiegespur entgegen der Fahrtrichtung nutzt. Wohl zuviel Schlaf in den Augen, oder was??


Dirk ist mit seinem Sattelzug auf Erkundungstour durch die Straßen von Skandinavien. Unsere Straßenfahrzeuge sind etwas kurz gekommen, das Fahren der Schiffsmodelle war einfach zu interessant.


Meine Harle Gatt war auch mit dabei. Sie legte am Fährhafen an und die Aufgabe für Markus war, seinen Sattelzug auf das Modell zu fahren. Leider waren die Rampe der Harle Gatt und die Rampe des Fähranlegers nicht vollständig kompatibel. So war es ein kleiner Balanceakt, den Sattelzug heil auf das Schiff zu bekommmen. Markus hatte dabei immer Angst, sein Modell könnte ins Wasser fahren, aber das ist eigentlich reine Anstellerei. Meine Harle Gatt war schon den ganzen Tag im Wasser und ich hatte keine Angst.


Zu unserer Freude durften wir auch einen Blick unter die Anlagen des MiWuLa werfen. Besonders interessierte uns natürlich, wie in Skandinavien Ebbe und Flut gemacht werden. Dabei traf ich einen alten Bekannten, der mir ab und zu bei der Gestaltung meiner Homepage hilft. Er erzählte uns von seiner Arbeit. Seinen Aussagen nach dreht er alle 7 Minuten die Ventile auf und zu, und auf diese Weise werden die wechselnden Wasserstände erzeugt. Wird wohl stimmen, oder?


22.30 Uhr: Der Dreh hat begonnen. Es geht um einen Schwertransport...mehr wird nicht verraten. Doch was ist Knuffingen ohne seine Feuerwehr? Gerrit koordiniert hier die Einsätze, denn der automatische Betrieb ist abgeschaltet. Tag-Nacht Steuerung und Steuerung des Car-Systems zeigen hier, was in ihnen steckt. Es ist tatsächlich möglich, die Automatik im großen Maßstab manuell zu beeinflussen. Wir staunen nur.


Markus bestellt mit seinem Fendt den Acker. Wir sind nur froh, dass er keinen Pflug hinten dran hatte. Das hätte bestimmt Ärger gegeben: das schöne MiWuLa-Gras frisch umgepflügt.


Dirk fährt mit seiner Delta zur Kaje. Neee, das ist gelogen, das gute Stück hat gar keine Räder. Aber man sieht hier in etwa, wie groß bzw. klein das schöne Modell ist.


Thorsten erklärt vor der Kamera seine Straßenkehrmaschine, besser bekannt als "Schnuffelsauger". Das Bild erinnert mich an eine Szene auf der Modellbaumesse Sinsheim. Ein Kamerateam ist bei uns am Stand und eine junge hübsche Dame stellt uns Fragen zu unserem Hobby. Und in ihren Augen konnte man deutlich die Frage lesen "Das sind doch erwachsene Männer.... was tun die da????"


Oh doch, neben den Schiffchen wurden auch noch Autos gefahren. Hier der schöne alte MAN von Thorsten.


Das ist eines der unzähligen Details, das die Atmoshpäre des Miniatur Wunderlandes ausmacht. Neben hoher Vorbildtreue ist immer wieder Platz für kleine Überraschungen.


Diese Brille hat zwei kleine Bildschirme. Auf diesen Bildschirmen sieht man das, was eine Minaturkamera per Funk sendet. Diese Kamera ist in einem 1:87 LKW eingebaut und sendet den Blick auf die Straße. Es ist sozusagen die frühe Form eines Fahrsimulators. Heute könnte man auf das Auto verzichten. Sind wir doch eher Spinner als Genies ????


Dies ist die Mikromodellbauseite von Harry Jacobsen

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